, Pro Kindertagespflege Vorderpfalz e.V.

Info Veranstaltung am 22.04.2023 auf der Maximilianstraße

Die Kindertagespflege in Speyer und Umgebung stellt sich vor.

Die Info-Veranstaltung unseres Vereins, die am 22. April in Speyer auf der Maximilianstraße vor dem Bürgerbüro von 11 bis 17 Uhr stattfand, war durchgehend gut besucht. 
Schon von Weitem fiel der bunte Stand auf. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit dem Ukulelespiel von drei Tagesmüttern, einem ehemaligen Tageskind und ihrer Ukulele-Lehrerin Judith Klimm. Spontan spielte das Duo Lagerfeld aus Heidelberg mit. Die Bastelangebote wurden eifrig von den Kindern genutzt, während Eltern sich bei Vereinsmitgliedern informierten oder Erfahrungen untereinander austauschten. Die Tagesmütter hatten Tageskindereltern gebeten, ihre Erfahrungen in der Kindertagespflege auf Zetteln niederzuschreiben, diese schmückten unseren Stand, wurden studiert und bildeten die Grundlage für viele Gespräche.

Susanne Holzinger und Judith Wissemeier unterhielten sich konstruktiv mit eingeladenen Politikern, darunter dem Speyerer Landtagsabgeordnete Michael Wagner (CDU), der Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) und Martina Queisser  (SPD) . Sie sagten uns Unterstützung auf Landes- und Kommunalebene zu. Ebenso informierten sich CDU-Stadtrat Frank Hoffmann, Altbürgermeister Hanspeter Brohm (CDU), die Vorsitzende der Speyerer CDU Sylvia Holzhäuser und Irene Broßmann (CDU). Sie versicherten uns, dass Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) den aktuellen Haushalt weiterhin auf die Möglichkeit einer früheren Erhöhung der Geldleistungen für die Kindertagespflegepersonen prüfen will. Von den Grünen informierten sich Irmgard Münch-Weinmann (Beigeordnete) und Eldert Janssen (Mitglied des Jugendhilfeausschusses). Durch ihn erhielten wir Hinweise, wie wir unsere Arbeit auch im Hinblick auf die Inklusion im JHA vorstellen können. Dankbar sind wir, dass unsere Fachberaterinnen, Rosemarie  Keller-Mehlem  (Unabhängig für Speyer) und Andrea Punte, beide vom Kinderschutzbund Speyer, uns tatkräftig an diesem Tag unterstützt haben.

Ein Schwerpunkt dieser Infoveranstaltung war die Inklusion in der KTP. Eine Familie mit einem Kind mit Down-Syndrom und eine Familie mit einem Kind mit einer Stoffwechselstörung berichteten von ihren positiven Erfahrungen mit der Betreuung in der KTP. Susanne Holzinger und Judith Wissemeier machten auf die Voraussetzungen aufmerksam, die für ein Gelingen der Inklusion in der KTP und eine ausreichende Bereitschaft der Kindertagespflegepersonen, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf zu betreuen wichtig sind. Dazu gehören ein Qualifizierungsangebot Inklusion und eine angemessene Entlohnung für die Arbeit mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf.

Ein Wermutstropfen war allerdings die Berichterstattung in der Rheinpfalz vom 25.4. In dem Zeitungsartikel wurde der Eindruck vermittelt, dass die Kindertagespflege (KTP) hauptsächlich für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf gedacht ist. Und auch die Generalisierung der Betreuungskosten („KTP muss bezahlt werden, Kita nicht“) war nicht richtig. Die Bezahlung durch die Eltern bis zum 2. Geburtstag ist in der KTP und Kita identisch. Ab dem 3. Geburtstag ist die Betreuung in der Kita kostenfrei, in der KTP dagegen nur, wenn kein Kitaplatz vorhanden ist. Die Stadt Speyer ist zwar vergleichsweise gut mit Kitaplätzen aufgestellt, aber häufig erhalten die Kinder erst nach ihrem 2. Geburtstag einen Platz in der Kita. Das ist besonders dann der Fall, wenn schon eine Betreuung in der KTP vorhanden ist und somit der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz abgedeckt ist.

Als Fazit der Infoveranstaltung kann festgehalten werden, dass das Interesse und der Informationsbedarf junger Familien an der KTP groß ist. Weiterhin ist das Interesse der Kommunal- und Landespolitiker an der KTP erkennbar. Wir haben Frau Seiler und Herrn Wagner zugesagt, sie noch mit weiteren Informationen zu versorgen. Auch ist geplant, unsere Arbeit und das Thema Inklusion mit Mitarbeitern vom Jugendamt und der Eingliederungshilfe zu diskutieren und diesen Aspekt auch im Jugendhilfe Ausschuss vorzustellen.